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IN IN OUT – Shadow Interface Installation

Die Installation erprobt den Feedbackprozess von Technik und Körper durch eine körperlose Ertastung, über die uns vertrauteste und auch individuellste Projektion des je eigenen Körpers – unseres Schattens.

IIO wurde anlässlich der begleitenden Ausstellung zur fore/sight Konferenz der Alfred Herrhausen Gesellschaft in der Weimarhalle gezeigt und besteht aus 128 weissen 50cm² Polysterol-Platten, die jeweils von einem Motor gedreht werden können. Die Konstruktion umfasst ca. 8 x 4 Meter und wurde in 10 Meter Entfernung zu den Besuchern von der Decke abgehängt.

Die Platten rotieren unter dem Eindruck des Schattenwurfes der Besucher und bilden neue Muster in der Gesamtfläche durch ihre diagonalen Aussparungen. Mit seinem Schatten ertastet der Besucher die Installation, welche ihm unmittelbar durch Bewegung der vom Schatten verdunkelten Einzelplatten und Veränderungen der Klangatmosphäre antwortet. Nach und nach fängt der Besucher mit der Wand zu spielen an: er winkt, hüpft, läuft und springt. Diese stimmt mit dem Hin und Her ihrer Einzelelemente ein. Die Motoren summen und sausen wie kleine Insekten und das quadratische Raster beginnt zu fließen und neue Muster zu bilden.

Mit der Zeit vermischen sich Aktion und Reaktion, da die Installation mit ihren fließenden Bewegungen und auch Verzögerungen den Besucher zu locken und aufzufordern beginnt.

Ist ein Modul nicht mehr von Schatten verdunkelt, dreht der jeweilige Servomotor die auf ihm montierte Kunststoffplatte wieder in ihre Ausgangsposition zurück. Eine Kamera behält die Wand im Auge. Das programmierte Trackingsystem, verwirklicht mit der modular aufgebauten Software MAX/MSP/JITTER von cycling74, wertet das Bild partiell nach Hell- und Dunkelbereichen aus und gibt über den seriellen Port jene Positionen der Matrix an einen Mikrocontroller weiter, welche vom Schatten betroffen sind oder waren.

Ein selbst gelötetes, entworfenes und programmiertes Board, bestückt mit einem Mikrontroller, verwertet die Informationen des Trackingsystems und steuert die 128 Servomotoren an.

Die Arbeit entstand in Zusammenarbeit mit Björn Jung und Frank Langer im Projekt Interaktion im Raum bei Prof. Jens Geelhaar, Bauhaus-Universität Weimar, Fakultät Medien.


June 10, 2005
minister